5. April 2009

Futurama: Into the Wild Green Yonder

Protecting the environment IS a crime.

Nun ist es soweit und aller Voraussicht nach ist Futurama zu ihrem Ende gekommen. Die fünfte Staffel, die in Form von vier DVD-Verfilmungen erschienen ist, fand mit Into the Wild Green Yonder ihren Abschluss. Einen sehr betrüblichen Abschluss, denn ein derartig flaches, uninspiriertes, lustloses und unlustiges Finale hätte man der Serie weder gewünscht noch zugetraut. War die Serie einst frisch und witzig, wirkt sie nunmehr alt und vertrocknet. Abgesehen von Bender’s Big Score konnte keiner der Filme überzeugen, selbst wenn Bender’s Game nochmals eine Verbesserung gegenüber dem schon enttäuschenden The Beast With A Billion Backs darstellte.

Die große Thematik der letzten vier Abenteuer ist der Umweltschutz. Ein aktuelles Thema, nicht zuletzt durch die von Prominenten geförderten Dokumentarfilme An Unconveniant Truth und The Eleventh Hour. Die Polkappen schmelzen, die globale Erwärmung findet statt und das Ozonloch wächst. Unsere Erde selbst ist von Müll umzingelt, quasi einer eigenen kleinen Müllatmosphäre, bestehend aus Satelliten und Raumschiffschrott. „Take that you stupid mother nature“, erklärt da Leo Wong, Amys Vater, als er plant Planeten und deren Lebensformen in die Luft zu jagen, um einen intergalaktischen Minigolfplatz zu errichten. Das können und wollen sich eine Gruppe von radikalen feministischen Ökos, angeführt von Leela, nicht gefallen lassen. Als „Feministas“ werden sie zu Untergrundrebellen, die es mit dem Großindustriellen aufnehmen.

Da hat man sie, die sozial- und politikkritische Komponente des Filmes. Auf Kosten jeglicher amüsanten Szene, denn weder Leela noch ihre „Feministas“ sind sonderlich unterhaltsam. Daher wurde wohl der Subplot um Fry eingebaut, der nach einem unglücklichen Zusammenstoß die Gedanken seiner Mitmenschen lesen kann (und letztlich – wie so oft – als Retter der Erde hochstilisiert wird). Im Westen nichts Neues und das wenn dann nur sehr oberflächliche Konzept wird runtergespult ohne wirkliche Emotion. Nach fünfzig Minuten wird es kurz lustig, doch hält dieser Moment nur einige Minuten, ehe Into the Wild Green Yonder erneut in seinem lustlosen Abgrund verschwindet.

Es wirkt so, als wäre der gesamte Film ein sehr gezwungenes Projekt. Etwas, zu dem man vertraglich verpflichtet war, obwohl man zum einen keinen Elan hatte eine neue Geschichte zu erzählen und zum anderen nicht wusste, was und wie man es dann zu erzählen hätte. So wird wieder mal die Robotermafia eingebaut, Hypnotoad, Scruffy und natürlich Zapp Brannigan – ohne das eine dieser Figuren eine höhere Funktion hätte, als einfach nur im Bild zu sein. Im Prinzip sind sie nichts als leere Hüllen und gesellen sich dadurch hervorragend zu den anderen, etablierten Charakteren wie Fry und Bender. Man platziert sie in dutzende kleine Szenerien, die nichts mit einander zu tun haben und für sich genommen keinen Sinn ergeben. Wenn man wissen möchte, wie man ein Denkmal zerstört, kann man es hier beobachten.

Hinsichtlich des Endes war klar, dass Fry und Leela nun endlich zusammengeführt werden müssen. Ein absehbares Ereignis, welchem sich die Macher – so behaupteten sie zumindest 2008 – entsprechend nähern wollten. In Into the Wild Green Yonder verkommt dies dann zu einem „I love you, Leela“ und einer Erwiderung von dieser gegenüber dem schuseligen Zeitreisenden. Warum sollte man auch näher darauf eingehen, dass die Einäugige nun ihren Schwarm endlich in ihr Herz schließt? Immerhin hat man sich nicht die Mühe gemacht, in den achtzig Minuten zuvor irgendetwas auf irgendeine Weise den Zuschauern näher zu bringen. Zwar verfügt der Abschluss der Serie über den einen oder anderen Lacher (viele allein durch Snoop Doggs Auftritt), aber für Futurama-Verhältnisse ist dieses „Finale“ einfach nur blamabel und eine Schande. Vielleicht hätte man doch auf diese Form der fünften Staffel verzichten sollen.

3/10

3 Kommentare:

  1. Ist ja eh immer wieder eine Bestätigung für mich, daß man ein 20 Minuten Konzept nicht auf 90 Minuten ausdehnen kann.

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  2. oh mann

    wenn du den film hier so runterbutterst, ist es wohl so, dass du einfach unter der kompletten serie stehst. weil das war ein genialer abschluss.
    der hat voll gepasst. aber was schreib ich kommentare in einen bescheuerten blog, wo jeder idiot seine dümmliche meinung überheblich zum besten geben kann...

    du hast futurama wahrscheinlich nur ab und an mal angeschaut, während du eine pizza in dich reingestopft hast und blödsinn in irgendwelche blogs geschrieben hast. anders kann ich mir sone inkompetente kacke nicht erklären.

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  3. @Anonym: Nee, ich hab die Serie sogar ganz angeschaut. Jede einzelne Folge. Einzeln! Aber Blödsinn schreib ich in der Tat in irgendwelche Blogs (du scheinbar auch). Freut mich, dass es für dich ein genialer Abschluss war. Für mich eben nicht. That's life.

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