29. August 2007

Interstella 5555

One More Time.

Im Jahr 2001 brachte die französische House-Formation Daft Punk ein Album namens Discovery heraus. Für die Singleauskopplungen rund um den Hit "One More Time" wurde eine animierte Geschichte ausgedacht, welche in allen vier Single-Videos weitererzählt wurde. Diese Geschichte bildet den Anfang eines 2003 von der Band produzierten und mitgeschriebenen Anime-Musicals, dem Science-Fiction-Film Interstella 5555 - The 5tory of the 5ecret 5tar 5ystem. Diesen Film ließen die beiden Künstler Thomas Bangalter und Guy-Manuel de Homem-Christo von ihrem Kindheitshelden, dem japanischen Zeichner Leiji Matsumoto graphisch umsetzen und von Toei Animation auf die Leinwand bringen. Toei Animation produzierte unter anderem Captain Future aber auch neuere Animes wie Sailor Moon, während sich Matsumoto-san für den von Daft Punk so geschätzten Space Battleship Yamato (1974) und andere Sci-Fi Abenteuer verantwortlich ist.

Interstella 5555 erzählt die Geschichte einer vierköpfigen galaktischen Band, welche auf ihrem Planeten ein Konzert gibt, als dieses von einem Überfall von Humanoiden unterbrochen wird. Diese betäuben das Publikum und nehmen die Band als Geisel gefangen, welche anschließend durch ein Wurmloch in unser Universum und auf die Erde gebracht wird. Dort passt Musikproduzent Earl de Darkwood die Band dem menschlichen Erscheinungsbild an und vermarktet ihren Hit "One More Time" unter dem Bandnamen The Crescendolls. Mit ihrem ausgelöschten Erinnerungsvermögen sind die Crescendolls nicht mehr als Marionetten, welche der Earl für seine Werbezwecke missbraucht. Währendessen wurde der Weltraumabenteurer Shep von der Entführung der Band in Kenntnis gesetzt und hat die Verfolgung zu Erde auf sich genommen, um die Band von ihrem Kidnapper zu befreien.

Der Film ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Musical, denn es findet keinerlei Dialog oder Monolog statt. Einzig die Musik Daft Punk's ertönt, während ein Lied ihres Albums Discovery das nächste ablöst. Und selbst von diesen Liedern enthalten nur wenige Vocals, sondern sind meistens instrumental. Das stört jedoch nicht weiter, denn die Bilder stellen sich als ideale Untermalung zum phantastischen Sound der Band, bzw. andersherum heraus und die Geschichte um die Crescendolls weiß über weite Strecken zu fesseln, wenn man in diesem Zusammenhang überhaupt von "fesseln" sprechen kann. Dabei muss man sich praktisch dazu zwingen, den Bildern zu folgen und nicht stattdessen verzückt zur Musik zu tanzen. Interstella 5555 ist mit seiner einen Stunde Laufzeit ein schöner Zeitvertreibt für Zwischendurch und bietet nette kleine Anspielungen auf 2001: A Space Odyssey, Terminator oder den Thunderbirds. Für alle Daft Punk Fans sicherlich ein Muss, dürfte der Film aber auch anderen Sci-Fi-Anime Freunden Spaß bereiten.

9/10

3 Kommentare:

  1. Tja Rudi, in punkto Musik- und Animegeschmack finden wir wohl nicht zusammen. Ich musste diesen "Film" vor einigen Jahren über mich ergehen lassen. Drücken wir es mal harmlos aus: Der Kehrwert deiner Wertung entspräche in etwa meiner ;-)

    AntwortenLöschen
  2. Vielleicht ist er wirklich nur für Daft Punk Fans geeignet, deswegen wurde er ja auch 2003 zusammen mit dem Album vertrieben.

    Dann tut es mir natürlich leid, dass du den Film "ertragen" musstest, aber immerhin geht er nur eine Stunde ;)

    AntwortenLöschen
  3. tja ich beider aussagen kritisch gegenüber ich habe da meine eigene ... Daft Punk ist geil :P :D ;)

    gez. M@ster

    AntwortenLöschen