23. Juli 2007

Postal

It was time for POSTAL and you know it and I know it.
(Uwe Boll)

Ich muss ein böser, sehr böser Junge gewesen sein, denn heute wurde ich mit dem schlimmsten Film-Tag meines Lebens bestraft. Nach Miikes grausamen Full Metal Yakuza erlebte ich in meiner Sneak sogar noch eine Steigerung, ein Mann, dessen Name alleine schon ein Fluch zu sein scheint, sodass ich fast verführt wäre in Harry-Potter-Manier von Ihr-wisst-schon-wem zu sprechen - das Grauen hat einen Namen: Uwe Boll. Genauer gesagt Dr. Uwe Boll. Eigentlich wollte ich nicht viele Worte verlieren, aber da ich ein Interview vom Meister gefunden habe, gehe ich doch etwas näher auf den Film ein.

Wie immer verfilmt Boll ein Videospiel, bzw. das Videospiel Postal, von dem ich zwar noch nie gehört habe, in welchem aber anscheinend der Postal-Dude durch eine Stadt geht und Menschen erschießt. Da wir ja in Zeiten leben, wo selbst aus Hasbro-Spielzeug Filme gemacht werden, will ich über das Videospiel-Thema nichts mehr verlieren. Zurück zum Film, der keinerlei Sinn hat oder macht und nur eine Geschmacklosigkeit an die nächste reiht. Angefangen von den Opfern des 11. September, die laut Postal "alle den Tod verdient hatten", bis hin zu einem Freizeitpark Little Germany wo das Lazaratt nach Dr. Mengele benannt ist und Kinder in Konzentrationslagern spielen können.

„Wenn also die Juden über alles Witze machen dürfen und dabei die Entertainment-Industrie beherrschen, dann muss es auch erlaubt sein, dass ich Witze über Osama bin Laden oder über Juden mache", sagte Boll in einem Interview und hat an sich auch Recht damit. Es gibt jedoch auch den Unterschied, ob etwas erlaubt oder angebracht ist. Von jemand der einen Doktortitel hat, sollte man so etwas eigentlich erwarten können. Fangen wir erstmal da an: Boll scheint tatsächlich einen Doktortitel in Literaturwissenschaft zu haben! Das muss man sich erstmal geben. Und dann schreibt er so furchbare Filme, so furchtbare, furchtbare Filme! Seine Doktorarbeit will ich gar nicht erst lesen.

Obiges Zitat stammt diesmal übrigens nicht aus dem Film, sondern vom Meister selbst, ebenso wie seine Äußerung: „Dieser Film wird in den USA niemals eine Verleihfirma finden. Dabei will jeder ihn sehen!“. Herr Boll scheint m.E. an Größenwahn zu leiden, denn selbst wenn Warner Bros. diesen Schrott verleihen würde, täte ihn dennoch niemand sehen wollen. Ein Film der eine Komödie oder Satire sein soll, ohne einen auch nur einmal zum Lachen zu bringen, hat einfach nur versagt. Halt! Einmal hat er mich doch zum Lachen gebracht, nämlich als der Meister in einem Kurzauftritt Mut zur Selbstironie bewiesen hat und meinte, der einzige Grund warum seine Filme finanzierbar wären, läge an Nazigold, dass seine Familie besitzt. Irgendwie hab ich das Gefühl, hier scheint ein wenig Wahrheit zu liegen, anders lässt sich Postal nicht erklären.

1/10

4 Kommentare:

  1. Boll, nein danke. Ich glaube, ich brauche mich nicht zu schämen, noch keines seiner "Werke" gesehen zu haben, oder?

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  2. Dafür hättest du einen Preis verdient in meinen Augen. Ich hatte ja schon ALONE IN THE DARK über mich ergehen lassen, wobei der zumindest besser war wie POSTAL.

    BTW, die zweite Flasche Noir hat tatsächlich besser geschmeckt ;)

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  3. Haha, das sind ja gleich zwei Gründe zur Freude :-)

    Neugierig auf Boll bin ich aber irgendwie schon, denn ich hab noch nie etwas Gutes über ihn gehört...und Extreme will man dann ja doch mal austesten ;-)

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  4. also ich fand den film total geil.hab den auch schon in der sneak gesehen...

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